Vandam (gespielt von Alexander Swoboda), die Hauptfigur im Roman „Nationalstraße“, ist ein vermeintlicher Held der „Samtenen Revolution“ von 1989 und zugleich ein Verlierer der Nachwendezeit, ein Nationalist von heute. In seiner Geschichte spiegelt sich ein Land, aber auch eine Haltung, die durch Europa geistert und sich auf gefährliche Weise Bahn bricht. Jaroslav Rudiš gibt in seinem Roman dieser Haltung Raum, spart nicht mit beißendem Humor und erreicht bald einen Punkt, an dem die Verführung schmerzt und das Lachen weh tut.

 

Die Theaterfassung für die deutschsprachige Erstaufführung am Theater Bremen gibt Vandam ein weibliches Gegenüber (gespielt von Betty Freudenberg), spielt mit seinen zweifelhaften Vorstellungen, konterkariert seine Träume und stellt eine mögliche Liebesgeschichte in Aussicht. Das deutsch-tschechische Team um die junge, aus Brünn und Berlin stammende Regisseurin Theresa Welge hat die deutsche Erstaufführung des Romans als politisch provokante, für beide Länder gültige Theaterfassung erarbeitet. Damit stellt sich das Projekt konsequent in die Reihe der zahlreichen deutsch-tschechischen Begegnungen, die das Theater Bremen in den letzten Jahren gestiftet und künstlerisch umgesetzt hat.

Theaterstück nach dem gleichnamigen Roman von Jaroslav Rudiš

Nationalstraße

Theater Bremen - Kleines Haus

 

Sa. 13.05.2017

20 Uhr

 

Eintritt: 17€/9€ erm.

 

www.theaterbremen.de